Ein sanfter Hauch tritt durch mein off´nes Fenster.
Als ob das Leben sich ganz schlicht und sehr geheimnisvoll an neue Sachen wagt.
Ich sitze hier im Warmen, trink´ Kaffee und frage mich ergriffen,
was es sich für mich ausgedacht?
Da fällt mir ein das Schöne, das wohl werden könnt,
doch auch das Schlimme, das ruhet hinter mir.
Und während ich so sitzend vor mich sinne,
kitzelt mich ein frischer, kühler Hauch ganz tief in mir.
Als ob er tanzt mit dem da draußen,gleich im Innen
erweckt mich frisch und lässt mich aufwärts streben.
Staunend mich erhebend, fühl´ ich das Schöne und das Grün.
All das, was werden könnt und will.
Als ob es läge nun fortan, in seiner großen Gotteshand.
Als ob ich lesen dürft`, eine zarte Seite im Buche meines Lebens.
Noch unerhört, noch unsagbar, noch nicht geboren er mich fand.
Als ob ich könnte etwas schreiben, mit liebend Herzenstinte.
Hat das vertraute Beben, mir doch schon jetzt den Kopf geklart.
Wo ein verheißungsvolles Lied der Vögel, samt seinem wehend Duft,
auch an diesem neuen Tag, mich nimmt wie gütig an die Hand.
Es ist ein Hauch, der still hereingetreten, der meinen Atem,
samt meinem kleinen Leben, in stillen Morgenstunden fand.
Drum lausch´ ich zeitlos weiter, in allen Herbsten, allen Wintern,
in den Sommern, im April, seinem köstlich, stillen Klang.
Dem freudvoll Beben neuer Welten, meinem mutig Lied dazu.
Und seinem glücklich Lebensklang.

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