Was immer auch geschieht mit mir, es ist nicht zu versteh´n.
Es ist gewöhnlich und doch groß, als würde ich vergeh´n.
Die Körper sind zerschlagen, geöffnet bis zum Grund.
Geweitet bis in jeden Himmel, vertieft bis in der Höllen Schlund.
Es kommt der Tod nicht, ist´s das Leben?
Bin hier und hier und hier, es atmet mich und schlägt und pulst,
mal fern, mal nah, mal heiß und kalt in mir.
Was immer auch geschieht, ich kann es doch bloß schweigen.
Wie es mich atmet, lähmt und drischt, ist nicht ohne Grund.
Da ist ein Sinn, ich spür´ ihn über alle Sinne, doch nennen kann ich´s nicht.
Als ob das werden will aus seinem Wort und wäre dann in meinem Mund.
So schweig´ ich auch in meinem Schreiben und sag´s dir im Gedicht.
Weil jedes Schweigen atmet das, wovon sonst keiner spricht.
Will er mein Zuhause sein?
Ja – weil er mich kennt und ruft, mich laut bei meinem Namen nennt.
Wenn Schweigen spricht wie dieses, von seiner Ewigkeit, wird es leicht hier im Moment.
Dann ist´s als ob sein Rufen, ein fernes, heil´ges Leuchten, in meinem Atem brennt.
Doch oft sind alle Sinne getäuscht von großem Schmerz.
Dann hör´ ich zarte Glocken, wehend läuten in mein Herz.
Es ist nicht Tod, es ist das Leben.
Es ist ein sprachlos, mächtig Werben.
Um wen, um was, um mich?
Wie mein Gott, wie soll das geh´n?
Kann mich dir nur geben und dich ganz frisch erleben.
Und ob du auch erschütternd wirkst, du mir voller Güte gleich,
dein licht Geheimnis birgst, doch kann ich es an Leib und Seel
bis jetzt noch nicht versteh´n, wie Rettung und Geburt aus Gott,
du gnädig an mir wirkst.

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